blinken im zwielicht | Viorel Chirea 06.07. bis 10.08.2025
Künstlerisches Statement
Ich möchte deutlich machen, dass es mir nicht um eine möglichst realitätsgetreue/ fotorealistische Abbildung einer „Autobahnlandschaft“ geht, sondern die Autobahn ist für mich eine Kulisse der Reflexion für ein Spiel mit Form und Licht. So entsteht eine Diffusionszone, magische Momente quasi, poetisch und dramatisch zugleich.
In meinen Bilderzyklen entwickle ich eine eigene Bildersprache:
Variationen typischer Autobahnsettings werden zu malerischen Narrativen, zu suggestiven Denkbildern. Ich trete als Künstler in Kommunikation und Kontakt mit dem Betrachter. Wir teilen eine abstrahierte, informelle Realität, eine Erfahrung detaillierter Autobahnvokabeln mit verwischender Autobahnerfahrungsgrammatik. Diese Schilder-Zeichen-Sprache wird zu einem seelisch- atmosphärischem Ausdruck; Schilder, Lenkstreifen, Richtungspfeile, Fernschilder erhalten eine metaphorische Dimension, die eindeutig das Autobahnszenario verlässt und zu einer Art Erfahrungslandschaft wird. Ich schicke den Betrachter auf Spurensuche, lasse ihn Details suchen, diese wiederum zusammenpuzzeln zu einem komplexen Selbst- Erlebnis.
Der Kontrast zwischen Präzision und Verwischungen durch Geschwindigkeit/Dynamik sowie die Atmosphäre zu verschiedenen Tageszeiten und meteorologische Kontexte spielen mit der Wahrnehmung. Naturschauspiele wie Gewitter oder Sonnenuntergänge, Wolkenformationen oder atmosphärische Streiflichter laden die Sphäre spannungsvoll auf. Sie schaffen eine Magie zugleich romantischer wie surrealer Art.
Ich kombiniere Überarbeitungen, Hinzufügungen oder Löschungen mit Ver-un-klärungen durch Techniken wie Lasur oder Wachsüberschichtungen – so lasse ich z.B. Nebel entstehen oder Nässe schimmern.
Ich spiele mit Licht, mit Fragmenten – ich lasse es „blinken im zwielicht“.
Viorel Chirea